Gute Wurst braucht keine künstlichen Geschmacksverstärker!
Liebe Freundinnen und Freunde guter fränkischer Wurst,
ich begrüße Sie herzlich auf unserer neuen Website!
Seitdem wir den Verein „Fränkisches Wurst-Reinheitsgebot e.V.“ gegründet haben, ist nun schon einige Zeit vergangen (Ende 2016).
Ganz ehrlich: Ich hätte nie gedacht, dass wir so viel Begeisterung und Zustimmung für unsere Idee bekommen. So viele Medien haben positiv über uns berichtet, von den lokalen Zeitungen vor Ort wie Saale-Zeitung und Main-Post bis hin zu überregionalen Zeitungen wie Süddeutsche Zeitung, BILD, Bayerische Staatszeitung und dem Nachrichtenmagazin Focus.
Für viele Radiosender in ganz Bayern war es die Meldung, dass 500 Jahre nach dem Bayerischen Bier-Reinheitsgebot nun am 2.12.2016 das Fränkische Wurst-Reinheitsgebot ins Leben gerufen wurde.
Sat1 schickte ein Kamerateam in meine Metzgerei und das Bayerische Fernsehen hat in der Sendung „quer“ ausführlich von unserer Vereinsgründung im Sportheim in Gefäll im Landkreis Bad Kissingen berichtet. Der TV-Reporter des BR, Dr. Moritz Pompl, begann den Beitrag sehr witzig zu Comic-Bildern aus Asterix und Obelix mit den Worten:
„Wir befinden uns im Jahr 2016 nach Christus. Ganz Bayern ist übersät mit Wurst voller Glutamat. Doch in der unterfränkischen Provinz formiert sich Widerstand gegen den künstlichen Geschmacksverstärker …und zwar hier in Gefäll in der Rhön. Aufrechte Metzger wagen den kulinarischen Aufstand. Sie wollen die fränkische Wurst im Urzustand zurück.“
Genau das ist unser Ziel! Bei uns heißt „nach traditionellem Rezept“ auch wirklich, dass nur das in die Wurst kommt, was wirklich rein soll. Und künstliche Geschmacksverstärker wie Mononatriumglutamat (E 621) gehören bestimmt nicht in eine gute, traditionelle fränkische Wurst. Das steht fest!
Die Idee zum „Fränkischen Wurst-Reinheitsgebot“ hatte interessanterweise jemand, der selbst gar kein Metzger ist: Kilian Moritz, Medienprofessor an der Hochschule Würzburg-Schweinfurt, störte sich schon lange daran, dass in vielen Lebensmitteln künstliche Geschmacksverstärker enthalten sind. Er betont: „Viele Verbraucher sind es leid: Ob im Gasthaus, im Supermarkt oder beim Metzger, in sehr vielen Lebensmitteln sind künstliche Geschmacksverstärker enthalten. Sogar dem Geschmack der guten fränkischen Bratwurst wird nur zu oft mit Hilfsmittelchen auf die Sprünge geholfen.“ In 2016 hatte Kilian Moritz die zündende Idee, im Jubiläumsjahr des Bayerischen Bier-Reinheitsgebots das Fränkische Wurst-Reinheitsgebot ins Leben zu rufen.
Ganz offensichtlich denken viele Verbraucher genauso, wie uns das überwältigend positive Echo zeigt. Und viele Verbraucher haben nun überhaupt erst mal bei ihrem Metzger nachgefragt, ob in dessen Wurst künstliche Geschmacksverstärker enthalten sind. …oft mit überraschendem Ergebnis, wie auch die staatliche Lebensmittelaufsicht bestätigt. Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Erlangen bestätigte uns auf Nachfrage:
„Die Erfahrung zeigt, dass Wurstwaren aus Kleinherstellung (Direktvermarkter, Metzgereien, handwerkliche Herstellung etc.) überwiegend bis nahezu alle mit Hilfe von Geschmacksverstärkern (zumeist E 621: Mononatriumglutamat) hergestellt werden. Auch Thekenware in Discountern ist oftmals unter Verwendung von Glutaminsäure hergestellt.“
Dabei kann man mit guten Naturgewürzen eine großartige Vielfalt an leckeren und herzhaften Wurstsorten herstellen! Besuchen Sie einen unserer Mitgliedsbetriebe: Wir zeigen Ihnen, wie wunderbar und nuancenreich Wurst schmecken kann, und das ganz ohne künstliche Geschmacksverstärker.
Übrigens: Wir wurden schon öfters gefragt, warum wir so lange noch keine eigene Website hatten. Die Antwort lautet: Aus dem schönsten Grund, den sich ein Metzgermeister nur wünschen kann! Seitdem wir verkündet haben „Unsere Wurst ist ohne künstliche Geschmacksverstärker“ haben wir mehr als alle Hände voll zu tun.
Wir Metzger des Vereins „Fränkisches Wurst-Reinheitsgebot“ dürfen uns über viele, viele (oft neue) Kunden freuen. Ihnen ist das Versprechen „Unsere Wurst enthält keine künstlichen Geschmacksverstärker“ oft einen weiten Weg wert. So berichtet das Main-Echo Aschaffenburg am 13.01.2017 über den Metzgermeister Matthias Freund (Sommerkahl im Spessart; Gründungsmitglied unseres Vereins):
„Für die Metzgerei Freund hat sich der Einsatz für die »reine« fränkische Bratwurst gelohnt. Seit sie mit dem Reinheitsgebot wirbt, hat die Zahl der Kunden erheblich zugenommen. Dabei würden diese oft auch weite Anreisen in Kauf nehmen. Es seien aber nicht nur Allergiker oder Gesundheitsapostel, die kommen, sondern auch viele, die vor allem die Abwechslung zu schätzen wissen.“
Über die zahlreichen Mails und Online-Kommentare freuen wir uns natürlich sehr! Die einen wollen Kilian Moritz, den Vater der Idee, ehren („Dem Mann gehört ein Denkmal!“). Das Main-Echo Aschaffenburg nennt uns „Die Retter der auf dem Rost Gebrutzelten“ und auf br.de kommentieren User bspw.:
Prima! Wäre schön, wenn´s überall so ein Reinheitsgebot gäbe. Bin fast in Versuchung, nach Franken umzuziehen
Ein User aus Mittelfranken schreibt:
Sehr geehrter Verein, ich begrüße es sehr, daß sie sich zusammengeschlossen haben. Meine Frau hat eine Glutamat-Allergie und hier in Feucht bei Nürnberg haben wir alle hiesigen Metzgereien angefragt, aber es ist alles mit Geschmacksverstärker.
Ein weiterer User merkt an:
Bin begeistert von der Idee. Aber welche Metzger machen da mit? Gibts ein Adressenverzeichnis? Wäre super! Dann kann man das als Verbraucher unterstützen! Grüße und weiter so
Da können wir helfen: Schauen Sie in unsere Mitgliederliste. Hoffentlich ist ein Metzger in Ihrer Nähe auch dabei. Und wenn nicht, dann fragen Sie in Ihrem Ort den Metzger Ihres Vertrauens, warum er noch nicht Mitglied ist im Verein „Fränkisches Wurst-Reinheitsgebot e.V.“.
Herzliche Grüße
Ihr Markus Alles
Metzgermeister und 1. Vorsitzender des Vereins „Fränkisches Wurst-Reinheitsgebot e.V.“
Frauenroth, Gemeinde Burkardroth in der Rhön, Juni 2017